Die Welt geht unter. Es wird immer heißer und unerträglicher. Erwachsene verlieren ihr Gedächtnis und kennen die eigenen Kinder nicht mehr. Hunde greifen ihre Herrchen an. Und Kinder werden schwer krank… 

Aria ist Krankenschwester und die Hauptperson des Buches. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Marion packt sie kurzerhand 15 kranke Kinder in einen geklauten Bus und fährt mit ihnen and Meer. Dort hat sie ein altes Badehotel gekauft. 

Hier nimmt die Dystopie eine Wendung, denn wir tauchen in eine ganz andere Welt ein. Da sind Männer, die Cowboys sind und insgesamt dämlich und gewaltbereit. Da ist ein Ober-Boss, der die Strippen zieht und der nicht gerade freundliche auf die Neuankömmlinge reagiert. Und dann ist da ein dünnes Pferd am Strand, das Aria unbedingt retten möchte.

Für mich war das Buch endlich mal etwas anderes. Ich lese zu viele Bücher, die ähnlich sind. Entweder Stadt-Land-Geschichten des Zurückkommens oder Familiengeschichten mit vielen Geschwistern und deren Konflikten. Das hier war dann erfrischend anders. Aber auch verstörend. 

Die Figuren kamen mir nicht nah, muss ich zugeben. Das liegt wahrscheinlich an der eher sachlichen Sprache von Stefanie vor Schulte. Da geht’s eher um das Handeln, die Gefühle und das Innenleben bleiben eher verborgen. Ich fand den Anfang stark, diese vergessenen Kinder inmitten einer Dystopie. Es hätte mich gefreut, wenn es mehr darum gegangen wäre und weniger um das Pferd. Am Ende geht es eher wieder mal um böse und ziemlich blöde Männer, und um tolle Frauen, die sich gegen diese erfolgreich auflehnen. Das ist richtig und wichtig, aber ich fand die vielen Ansätze im Buch unausgegoren. 

Kurz gesagt: Mal was anderes, Weltuntergang und Western zusammengemixt, aber danach blieben mir viele Fragezeichen.