Unser Gast in dieser Folge ist der Schauspieler Leo Reisinger, der momentan vor allem bekannt ist durch die Hauptrolle in „Toni, männlich, Hebamme“. Am 11. September veröffentlicht er seinen ersten Roman „Bavarese“. Hier könnt Ihr die Folge gleich hören:

(0:00:00) Begrüßung

Wir sprechen erstmal über eine Studie der Yale University die besagt, dass lesende Menschen länger leben. Hier geht’s zur Studie, hier zu einem Artikel darüber.

Unser Hörtipp ist diesmal die Episode des ZEIT-Podcasts „Alles gesagt“ mit Autor Daniel Kehlmann, der auch bei uns schon zu Gast war. Über die Longlist des Deutschen Buchpreises reden wir kurz – länger dann in der Nachlese am Schluss für die Steadies. Wer das hören möchte, der kann schnell Mitglied in unserer Steady-Community werden – wir freuen uns über alle, die uns unterstützen! Hier entlang:

(0:10:21) Unsere ersten Sätze

„Zwei in einem Leben“ von David Nicholls

(00:13:52) Kristian hat das neue Buch von David Nicholls dabei, „Zwei in einem Leben“.

Der Inhalt: Als eine gemeinsame Freundin und sehr englisches Wetter Marnie und Michael bei einer Wanderung zusammenbringen, merken die beiden trotz aller Strapazen, dass ein erstes Treffen vielleicht auch eine zweite Chance sein kann.

Kristian sagt: Es ist wirklich sehr witzig geschrieben. Viel Melancholie in diesem Buch, sehr lustig verpackt. Ich war sehr begeistert. Die erste Hälfte hatte noch mehr Schwung, die zweite Hälfte ist etwas ruhiger, was aber nicht heißen muss, dass das schlecht ist. Bis zur letzten Seite hatte ich große Freude an diesem tollen Buch. Es hat sehr viel Herz.

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„Ich komme nicht zurück“ von Rasha Khayat

(0:22:02) Larissa hat einen Roman von Rasha Khayat mitgebracht.

Der Inhalt: Hanna, Zeyna und Cem – eine leuchtende Freundschaft, die in einem Sommer in den späten Achtzigerjahren ihren Anfang nimmt. Gemeinsam wachsen sie in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf, bilden eine Wahlfamilie, in der Herkunft keine Rolle spielt. Doch irgendwann verlieren sie sich – warum?

Larissa sagt: Es war für mich wieder ein Sonntagsbuch, durchgesuchtet an einem Tag. Ich wollte unbedingt wissen, was damals passiert ist. Und ich habe mich an eigene Freundschaften erinnert, die es nicht mehr gibt. Wo man sich immer wieder fragt, was wohl aus diesen Menschen geworden ist, die einem einst so nahe waren.

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(00:28:14) Unsere Buchhändlerin ist diesmal Grit Leoff aus Bodenheim / Mainz vom Buchladen Ruthmann. Sie empfiehlt:

„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash

Der Inhalt: London 1940: Um ihre elfjährige Tochter vor Luftangriffen zu schützen, beschließen die Thompsons schweren Herzens, Beatrix für ungewisse Zeit zu einer Gastfamilie in die USA zu schicken. Nach der langen Schiffspassage trifft Bea wütend und verängstigt in Boston ein, aber schon bald fühlt sie sich bei den Gregorys zu Hause, während ihre Erinnerungen an das Leben in England langsam verblassen. 

Grit Leoff sagt: Was mir sehr gut gefällt ist dass der Roman ohne Kitsch auskommt, es wird sehr behutsam und emotional erzählt. Wir sind ganz nah an den Figuren dran. Die Sprache ist sehr zart, die Kapitel sind kurz, man ist sehr stark emotional involviert. Ich bin eingesaugt worden und wollte gar nicht wieder auftauchen.

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(00:33:15) Der schöne Satz von Larissa stammt diesmal aus Claire Lombardos „Genau so, wie es immer war“ (Amazon*). Der von Kristian ist aus „Die Ungehaltenen“ von Deniz Utlu (Amazon*).

Kristian erwähnt außerdem noch „Die Jakobsbücher“ von Olga Tokarczuk (1184 Seiten!) und Larissa spricht kurz über „Prophet Song“ (Das Lied des Propheten) von Paul Lynch. Ach, und dann quatscht Kristian auch über „The Understudy“ von David Nicholls. Aber weiter im Text:

(00:42:17) Buchtipps aus unserer langsam aber sicher wachsenden Community:

Unsere Lese-Zwillinge Lisa und Leonie empfehlen „Ich bin Malala: Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft“ von Malala Yousafzai (Amazon*) und „Reserve“ von Prince Harry (Amazon*).

Susan empfiehlt uns „Andersland“ von Regula Portillo (Amazon*).

(00:48:32) Kristians Graphic Novel ist diesmal „#Erstkontakt_“ von Bruno Duhamel (Autor) und Lilian Pithan (Übersetzerin):

„#Erstkontakt_“ von Bruno Duhamel und Lilian Pithan

Der Inhalt: Doug, ein ehemaliger Fotograf mit großen Selbstzweifeln, lebt von der Öffentlichkeit zurückgezogen in den schottischen Highlands. Doch dann fotografiert er durch Zufall am See vor seiner Haustür ein seltsames Wesen – und teilt den Schnappschuss im sozialen Netzwerk „Twister“. Mit dieser harmlosen Geste löst er eine Lawine an Ereignissen aus, deren Folgen niemand ahnen konnte.

Kristian sagt: Welche Folgen diese Rücksichtslosigkeit, dieser Egoismus in den sozialen Medien haben kann, das zeigt uns diese verrückte Geschichte, die auch ein Appell zur Achtsamkeit ist, wie wir miteinander umgehen in den sozialen Netzwerken, was wir posten.

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(00:52:41) Unser Gast ist heute der Schauspieler, Autor und Musiker Leo Reisinger. Bekannt ist er unter anderem wegen seiner Hauptrolle in „Toni, männlich, Hebamme“. Am 11. September erscheint sein Debutroman „Bavarese“,

„Bavarese“ von Leo Reisinger

Erstmal zu Leo Reisingers Debutroman „Bavarese“, erscheint am 11. September 2024 bei Heyne.

Der Inhalt: Frühmorgens, wenn die Schickeria in den Münchner Nobelclubs noch zwischen Champagner und Koks auf den Tischen tanzt, gehen auf dem Großmarkt schon die Lichter an. Hier reißt sich Sepko als Handlanger den Arsch auf. Das echte Geld mit den Gastronomen machen andere – auch jenseits der Legalität. Sepko verliebt sich in Lene, die jeden Tag schon im Morgengrauen auf dem Großmarkt einkauft. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, beliefert sie einen kleinen Kundenstamm. Doch er ist nicht der einzige, der um Lenes Herz kämpft: Pfeiffer, Gastronom und Wiesnwirt in spe, hat Geld und Einfluss. Unwissentlich entfacht Sepko mit seinen Bemühungen um Lene eine Spirale der Gewalt, die eskaliert und sogar das organisierte Verbrechens auf den Plan ruft.

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(00:59:22) Leo Reisinger liest selber gerne und viel – und hat uns dieses Buch empfohlen:

„Kein Land für alte Männer“ von Cormac McCarthy

Natürlich kennen wir diesen Titel in erster Linie als Film – die Coen-Brüder haben ihn 2007 basierend auf diesem Buch gedreht. In den Hauptrollen Javier Bardem, Josh Brolin und Tommy Lee Jones. Aber hier geht’s um das Buch.

Der Inhalt: Bei einem morgendlichen Ausflug in die texanische Wüste findet Hobbyjäger Llewellyn Moss eine gespenstische Szenerie vor: mehrere Leichen, eine Pick-up-Ladefläche voller Heroin und am Ende einer Blutspur einen Koffer mit 2,4 Millionen Dollar. Er behält das Geld – sein erster Fehler. Der zweite: In der Nacht kehrt er zum Tatort zurück, um seine Spuren zu verwischen. Und gerät ins Visier des eiskalten Killers Chigurh.

Leo Reisinger sagt: Das Buch hat für eine typische Katz-Maus-Geschichte einen sehr hohen künstlerischen, dramaturgischen Anspruch, es ist toll erzählt. Es ist teilweise sehr brutal, aber in diese Brutalität bringt er etwas lyrisches hinein.

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(01:03:10) Kristian hat uns wieder ein Gedicht mitgebracht, und zwar aus „Frühling“ von Edna St. Vincent Millay.

(01:06:48) Zum Schluss noch das Rezensions-Rätsel – ratet mit!

(01:13:50) Verabschiedung