Unser Gast in dieser Folge ist der amerikanische Bestseller-Autor T.C. Boyle. Er war uns aus Kalifornien zugeschaltet und war wie immer humorvoll, klug und sehr geduldig. Hier könnt Ihr die Folge gleich hören:

(00:00) Folge 15 startet mit Larissas Einstieg in die Graphic Novels – sie hat sich nämlich welche gekauft. Dann geht’s kurz um Jenny Erpenbeck und „Kairos“, mit dem sie ja den International Booker Prize gewonnen hat. Und dann reden wir über einen Tweet von Jason Colavito, in dem es um die eher deprimierenden Buchverkäufe in den USA geht. Hier geht’s zum Tweet.

Wir investieren viel Zeit und Geld in diesen Podcast und würden ihn am Liebsten mit Eurer Hilfe finanzieren – mit ein paar Euro seid Ihr mit dabei!

(12:40) Unsere ersten Sätze

„Morgen und Abend“ von Jon Fosse

(15:12) Larissa hat diesmal nicht unbedingt einen Tipp, aber sie hat für Euch das sehr dünne Büchlein „Morgen und Abend“ von Jon Fosse gelesen, der ja den Literaturnobelpreis 2023 gewonnen hat.

Der Inhalt: Es ist die Geschichte von Johannes, und wie der Titel schon sagt beginnt alles mit dem Morgen seines Lebens, also seiner Geburt, und geht dann gleich ohne den Mittelteil (das Leben) über in den Abend seines Lebens, also sein Ende.

Larissa sagt: Es hat sich angefühlt, als würde ich ein Bild ansehen, ein Bild von einer norwegischen Küste und stürmischem Meer, und an Land steht ein alter Mann und blickt aufs Wasser. Es bleibt ein Gefühl, und das hat mich erstaunt, weil das Lesen selbst so sachlich wirkte. Also: seltsam und interessant. Und es bleibt was zurück.

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(23:28) Unser Buchhändler ist in dieser Folge Florian Schmelz von der Osiander Buchhandlung in Tübingen. Und er ist begeisterter Leser des Genres Fantastik / Fantasy.

„In fernen Gefilden: Werke 1“ von Joanna Russ

Florian Schmelz empfiehlt uns „In fernen Gefilden“ von Joanna Russ.

Der Inhalt: In den vorliegenden fünf Erzählungen und dem Kurzroman »Picknick auf Paradies« kämpft die Heldin Alyx für ein selbstbestimmtes Dasein, ohne sich männlichem Rollenverhalten anzudienen.

Florian Schmelz sagt: Die Geschichten sind mit Zorn und Wut auf die Welt geschrieben und das gibt dem ganzen viel Spannung.

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Kleiner Hinweis: Der Verlag heißt Carcosa, hier geht’s zur Internetseite.

„Alles immer wegen damals“ von Paula Irmschler

(31:46) Kristian empfiehlt uns heute „Alles immer wegen damals“ von Paula Irmschler.

Der Inhalt: Karla wird 30, ihre Mutter 60. Die Geschwister haben daraufhin die grandiose Idee, den beiden eine Reise nach Hamburg zu schenken. Und für Karla ist klar: Das wird anstrengend.

Kristian sagt: Eine melancholische Mutter-Tochter-Geschichte, aber sie ist sehr lässig geschrieben. Die Autorin kann toll beobachten und die Perspektive wechseln. Es ist voller Philosophien und man erkennt sich auch oft wieder.

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(37:24) Der schöne Satz von Kristian stammt aus „Das kann uns keiner nehmen“ von Matthias Politycki (Amazon*)

(39:59) Das Gedicht stammt diesmal von Michael Augustin. Besser gesagt sind es gleich mehrere, und zwar „Aus der Frühzeit“, „Panne“ und „Schiedsrichter sein“, passend zur Fußball-EM. Sie sind aus „Das perfekte Glück: Gedichte.“ (Amazon*)

(43:30) Von der Community gibt’s diesmal leider nichts zu melden – wir würden uns wirklich über Eure Buchtipps freuen, entweder per Mail oder als Sprachnachricht an liesunddas@gmail.com.

(44:20) Lobende Erwähnung ist diesmal die Graphic Novel „Columbusstraße“ von Tobi Dahmen.


https://www.carlsen.de/comics/columbusstrasse-comic

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(50:50) Rezensions-Rätsel – ratet mit!

(52:31) Und weil es diesmal in englischer Sprache war, haben wir das Interview mit unserem Star-Gast T.C. Boyle ganz ans Ende der Folge gestellt. Boyle hat 200 Kurzgeschichten und 19 Romane geschrieben – jedes Jahr kommt ein neues Buch auf den Markt.

„I Walk Between the Raindrops“ von T.C. Boyle

(52:31) T.C. Boyles aktuelles Buch ist wieder ein Kurzgeschichtenband, diesmal unter dem Titel „I Walk Between the Raindrops“.

Der Inhalt: Es sind Geschichten über eine alte Dame, die einfach nicht sterben will und damit ein Wohnverhältnis sehr kompliziert macht. Oder über den Ausbruch von Corona auf einem Kreuzfahrtschiff. Oder um einen Mann, der keine Freundin findet und deswegen mit einem Amokläufer Verständnis zeigt… Unterschiedlicher könnten die Geschichten nicht sein – wie immer ziehen sie uns sofort in ihren Bann und man wünscht sich, dass jede Geschichte ein ganzer Roman wäre…

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„The Wide Wide Sea“ von Hampton Sides

(1:11:25) T.C. Boyle liest selber viel und empfiehlt uns ein Sachbuch mit dem Titel „The Wide Wide Sea“ von Hampton Sides, das gerade im April 2024 auf dem englischsprachigen Buchmarkt erschienen ist. Auf Deutsch ist es leider noch nicht erhältlich.

Der Inhalt: Der britische Seefahrer Captain James Cook macht sich 1776 auf seine letzte Reise und sucht die Nordwest-Passage. Am Ende dieser Reise stößt er zufällig auf die Inseln von Hawaii. Dort wird er von hawaiianischen Ureinwohnern getötet. Aber wie kam es dazu?

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